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Was ist die Prozesslandschaft ISO 9001 – Definition, Aufbau & Beispiel

Die Prozesslandschaft ISO 9001 visualisiert alle relevanten Geschäftsprozesse eines Unternehmens gemäß der Qualitätsmanagement Normen. Die ISO 9001:2015 ist eine international anerkannte Norm, die Standards für Qualitätsmanagementsysteme festlegt. Ein zentraler Bestandteil dieses Systems ist die Prozesslandschaft. Sie bildet das Rückgrat einer Organisation und spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung und Steuerung ihrer Abläufe. Zudem bietet sie einen ganzheitlichen Blick auf sämtliche Aktivitäten einer Organisation, angefangen von den strategischen Hauptprozessen bis hin zu den unterstützenden und administrativen Tätigkeiten.

Sie dient nicht nur als Leitfaden für die Implementierung effektiver Qualitätsmanagementsysteme, sondern auch als Schlüssel zur kontinuierlichen Verbesserung und Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen. Tauchen wir ein in die Welt der Prozesslandschaft, in der Struktur und Effizienz Hand in Hand gehen, um Organisationen auf ihrem Weg zu herausragender Leistungsfähigkeit zu begleiten. Diese Seite beleuchtet daher die Bedeutung der Prozesslandschaft ISO 9001 für Organisationen aller Größenordnungen und Branchen.

Definition der Prozesslandschaft

Die Prozesslandschaft ist eine umfassende und systematische Darstellung aller Prozesse innerhalb einer Organisation. Sie bietet einen ganzheitlichen Überblick über die verschiedenen Aktivitäten, Abläufe und Funktionsbereiche, die in einer Organisation existieren, und zeigt deren gegenseitige Beziehungen und Abhängigkeiten auf. Die Erstellung einer Prozesslandschaft ermöglicht es, die organisatorischen Prozesse zu identifizieren, zu verstehen und zu visualisieren.

Bedeutung der Prozesslandschaft im Kontext der ISO 9001

Die Prozesslandschaft nimmt im Kontext der ISO 9001, einem international anerkannten Standard für Qualitätsmanagementsysteme, eine bedeutende Rolle ein. Der Standard legt den Fokus auf eine prozessorientierte Herangehensweise an das Qualitätsmanagement, und die Prozesslandschaft dient als Schlüsselwerkzeug, um diese Anforderung zu erfüllen. In erster Linie ermöglicht die Prozesslandschaft ISO 9001 eine umfassende Darstellung aller relevanten Prozesse innerhalb einer Organisation. Dies ist essenziell, um sicherzustellen, dass sämtliche Abläufe identifiziert und in das Qualitätsmanagementsystem integriert werden. Die klare Strukturierung der Prozesslandschaft in eine hierarchische Reihenfolge von übergeordneten Hauptprozessen bis zu untergeordneten Teilprozessen entspricht den Anforderungen der ISO 9001.

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Erstellung und Aufbau einer Prozesslandschaft ISO 9001

Die Erstellung einer Prozesslandschaft nach ISO 9001 ist ein entscheidender Schritt für Organisationen. Diese methodische Vorgehensweise ermöglicht nicht nur eine umfassende Übersicht über alle relevanten Prozesse innerhalb der Organisation, sondern bildet auch die Grundlage für die Implementierung und Aufrechterhaltung eines effektiven Qualitätsmanagementsystems (QMS). Der folgende Überblick führt durch die essenziellen Schritte dieses Prozesses, beginnend mit der Identifikation der relevanten Prozesse bis hin zur Festlegung von klaren Zielen, um die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen zu gewährleisten.

1. Identifikation relevanter Prozesse

Der erste Schritt besteht in der umfassenden Identifikation aller relevanten Prozesse innerhalb der Organisation. Dies beinhaltet sowohl Hauptprozesse als auch unterstützende Prozesse. Eine detaillierte Analyse hilft dabei, sämtliche Abläufe zu erfassen, die einen Einfluss auf die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen haben könnten.

Managementprozesse

Als erste Prozesskategorie möchten wir uns näher mit den Managementprozessen beschäftigen. Davon war sicher auch in Ihrem Unternehmen schon die Rede – nur unter anderem Namen! Managementprozesse werden auch als Führungsprozesse betitelt, da diese die Prozesse der obersten Leitung betreffen. In der ISO 9001 können unter die Managementprozesse folgende Teilprozesse fallen:

  • Verantwortung der Leitung
  • Ressourcenmanagement
  • Messung, Analyse, Verbesserung
  • Risikomanagement

Im Prozess „Verantwortung der Leitung“ folgt nun für Sie (bzw. die Leitungsebene) die Festlegung Ihrer Qualitätspolitik unter Berücksichtigung der bereits erarbeiteten Erfolgsentscheidenden Faktoren (EEF). Anschließend können hieraus Ihre Qualitätsziele abgeleitet werden. Qualitätsziele werden im Allgemeinen für die relevanten Funktionsbereiche und Unternehmensebenen festgelegt. Nachdem Sie in Ihren Managementprozessen den Prozessablauf Ihres Controllings festgelegt haben, gilt es nun diesen konkret mit Kennzahlen zu belegen. Zusätzlich dazu müssen im

Operative Geschäftsprozesse in der Prozesslandschaft ISO 9001

Unter den operativen Geschäftsprozessen fallen alle Kernprozesse, also alle Prozesse mit wertschöpfendem Charakter. Die operativen Prozesse reichen vom Marketing/Vertrieb, Prozesse der Beschaffung von Waren, über die Prozesse des Projektmanagements bis hin zu den Fertigungsprozessen und dem Vertrieb.

Bei produzierenden Unternehmen müssen speziell die Fertigungsprozesse sowie Qualitätsprüfungen geplant werden! Ganz egal, in welcher Branche Sie auch tätig sind, sind im Rahmen der operativen Geschäftsprozesse der Wareneingang zu organisieren, qualitätsrelevante Lieferanten zu analysieren sowie zu bewerten. Dabei sollten Sie darauf achten Qualitätssicherungsvereinbarungen mit den Lieferanten abzuschließen und Kundeneigentum zu identifizieren und zu kennzeichnen.

Unterstützungsprozesse

Unterstützende Prozesse bilden das letzte Glied in Ihrer Prozesslandschaft ISO 9001 und sind durchaus nicht zu vernachlässigen. Sie stützen die operativen Geschäftsprozesse und tragen somit unmittelbar zur Wertschöpfung und Wechselwirkungen mit den Prozessen bei. In der ISO 9001 können unter unterstützende Prozesse folgende Teilprozesse fallen:

  • Instandhaltung
  • Informationsmanagement
  • Qualitätssicherung

In diesem Zuge der Ermittlung von unterstützenden Prozessen gilt es auch die Arbeitsumgebung und Infrastruktur im Betrieb zu überprüfen. Eine Möglichkeit zur Prüfung, inwieweit Ihre Infrastruktur und Arbeitsumgebung geeignet ist, kann mit dem Prozess der Qualifizierung abgedeckt werden. Die Qualifizierung dient der Sicherstellung, dass Maschinen, Fertigungsanlagen und -techniken reibungslos arbeiten und zu de

2. Definition von Prozesszielen

Nach der Identifikation der Prozesse müssen klare Ziele für jeden Prozess festgelegt werden. Die Definition von Prozesszielen bezieht sich auf die Festlegung klar formulierter und messbarer Ziele für einzelne Geschäftsprozesse innerhalb einer Organisation. Diese Ziele dienen dazu, die Leistung, Effizienz und Effektivität der Prozesse sicherzustellen und sie mit den übergeordneten strategischen Zielen der Organisation in Einklang zu bringen. Prozessziele sind ein integraler Bestandteil des Qualitätsmanagements und anderer Managementansätze wie der ISO 9001. Hier sind einige Schlüsselaspekte der Definition von Prozesszielen:

  • Klarheit und Messbarkeit: Prozessziele sollten klar und eindeutig formuliert sein, damit sie von allen Beteiligten verstanden werden können. Gleichzeitig sollten sie messbar sein, um die Fortschritte und Erfolge objektiv bewerten zu können.
  • Ausrichtung mit Unternehmenszielen: Die Prozessziele sollten eng mit den übergeordneten Unternehmenszielen verknüpft sein. Eine klare Ausrichtung gewährleistet, dass die Aktivitäten auf Prozessebene dazu beitragen, die strategischen Ziele der Organisation zu erreichen.
  • Relevanz für die Qualität: Prozessziele sind oft darauf ausgerichtet, die Qualität von Produkten, Dienstleistungen oder internen Abläufen zu verbessern. Dies kann Aspekte wie Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Effizienz und Kundenzufriedenheit umfassen.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Prozessziele sollten Raum für kontinuierliche Verbesserung bieten. Dies bedeutet, dass sie an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden können und dass die Organisation bestrebt ist, ihre Prozesse ständig zu optimieren.
  • Messbare Leistungskennzahlen: Die Definition von Prozesszielen geht oft mit der Festlegung von messbaren Leistungskennzahlen einher. Diese Kennzahlen dienen dazu, den Fortschritt in Richtung der Ziele zu überwachen und liefern Daten für Analysen und Entscheidungsfindungen.

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3. Dokumentation der Prozesse

Die Dokumentation von Prozessen in der Prozesslandschaft ISO 9001 ist ein fundamentaler Aspekt eines effizienten Qualitätsmanagementsystems. Diese Praxis bezieht sich auf die umfassende Aufzeichnung und Beschreibung aller organisatorischen Abläufe, von Hauptprozessen bis hin zu unterstützenden Tätigkeiten. Die Dokumentation hat das Ziel, Transparenz und Klarheit zu schaffen, indem sie detaillierte Informationen zu den Schritten, Verantwortlichkeiten, Ressourcenanforderungen und den Schnittstellen zwischen den Prozessen bereitstellt. Die Prozessdokumentation ist nicht nur ein Mittel zur Einhaltung von Qualitätsstandards, sondern auch ein unverzichtbares Werkzeug für die Kontinuität und Wissensbewahrung in Organisationen.

Durch die schriftliche Fixierung von Prozessen wird das organisationsinterne Know-how gesichert und ermöglicht eine effektive Schulung neuer Mitarbeiter sowie eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen bestehenden Teams. Eine sorgfältige Dokumentation trägt zur Identifizierung von Optimierungspotenzialen bei und erleichtert die Überwachung der Prozessleistung anhand von definierten Kennzahlen. Diese präzisen Aufzeichnungen sind auch entscheidend für interne und externe Audits, die zur Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen beitragen.

4. Festlegung von Prozesskennzahlen

Um die Leistung der Prozesse zu überwachen und zu verbessern, müssen geeignete Prozesskennzahlen festgelegt werden. Prozesskennzahlen, ebenfalls als Key Performance Indicators (KPIs) bezeichnet, dienen als messbare Größen, um den Fortschritt in Bezug auf die definierten Prozessziele zu quantifizieren. Die Auswahl sowie Definition dieser Kennzahlen ist von entscheidender Bedeutung, um eine effektive Kontrolle und Optimierung der Prozessleistung zu gewährleisten. Die Festlegung von Prozesskennzahlen erfolgt dabei auf Basis verschiedener Kriterien:

  • Relevanz für die Prozessziele: Die KPIs sollten direkt mit den definierten Prozesszielen in Verbindung stehen. Sie müssen die Aspekte der Prozessleistung quantifizieren, die für den Erfolg der Abläufe und die Erreichung der Unternehmensziele von Bedeutung sind.
  • Messbarkeit und Objektivität: KPIs sollten objektiv und messbar sein, um klare Referenzen für die Prozessleistung zu schaffen. Dies erleichtert die einheitliche Bewertung und Vergleichbarkeit über verschiedene Zeiträume oder Bereiche hinweg.
  • Ausrichtung mit strategischen Zielen: Die Prozesskennzahlen sollten in Einklang mit den übergeordneten strategischen Zielen der Organisation stehen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Prozesse einen Beitrag zur Erreichung der Gesamtziele leisten.
  • Praktische Anwendbarkeit: KPIs müssen praktisch anwendbar sein und dürfen nicht zu einer übermäßigen Belastung in Bezug auf Datenerhebung und -analyse führen. Die Auswahl sollte auf Informationen fokussieren, die wirklich aussagekräftig für die Prozessleistung sind.

Prozesslandschaft ISO 9001 Beispiel

Hier haben wir für Sie eine beispielhafte Prozesslandschaft zur Darstellung Ihrer Prozesse in einem Qualitätsmanagementsystem ISO 9001 erstellt. Dabei erfolgt eine klare Aufteilung in Managementprozesse, operative Geschäftsprozesse und unterstützende Prozesse. Diese Struktur ermöglicht die detaillierte Abbildung der jeweiligen Unterprozesse, die spezifisch auf die Anforderungen eines Qualitätsmanagementsystems abgestimmt sind.

Die Managementprozesse umfassen die strategische Planung des Qualitätsmanagementsystems, die Bewertung der Prozessleistung durch das Management sowie die Festlegung von Verantwortlichkeiten in der Organisation. Auf der operativen Ebene werden Prozesse wie die Produkt- oder Dienstleistungsentwicklung sowie das Beschaffungs- und Lieferantenmanagement dargestellt. Hierbei steht die effiziente Umsetzung der operativen Tätigkeiten im Fokus.

Zusätzlich werden unterstützende Prozesse wie das Ressourcenmanagement, die Kontrolle von Dokumenten und Informationen sowie die Überwachung und Messung von Prozessen betrachtet. Diese dienen dazu, eine solide Basis für die Qualitätssicherung zu schaffen und kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen.

Diese Prozesslandschaft ISO 9001:2015 wurde so konzipiert, dass sie sowohl für produzierende Betriebe als auch für Dienstleistungsunternehmen anwendbar ist. Durch ihre ganzheitliche Struktur bietet sie eine effektive Grundlage für die Umsetzung und Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanagementsystems nach den Standards der ISO 9001.

Prozesslandschaft ISO 9001 Beispiel

Was ist der Unterschied zwischen einer Prozesslandschaft ISO 9001 und einer Prozesslandkarte?

Die Unterscheidung zwischen einer Prozesslandschaft ISO 9001 und einer Prozesslandkarte liegt in ihrer Ausrichtung sowie Detailliertheit. Die Prozesslandschaft repräsentiert die Gesamtheit aller Prozesse innerhalb einer Organisation, angefangen von den grundlegenden Hauptprozessen bis zu den unterstützenden und Managementprozessen. Diese umfassende Sicht bietet daher einen ganzheitlichen Überblick über die organisatorischen Abläufe und ihre hierarchischen Beziehungen.

Im Gegensatz dazu fokussiert sich die Prozesslandkarten auf eine visuelle Darstellung der wichtigsten Prozesse, die für die Erreichung der strategischen Ziele der Organisation von zentraler Bedeutung sind. Die Landkarte ist somit eine grafische Repräsentation der Prozesslandschaft und konzentriert sich oft auf Hauptprozesse und deren Interaktionen. Hierbei kann die Hierarchie der Prozesse herausgearbeitet werden, um eine klar strukturierte Sicht auf die Schlüsselaktivitäten der Organisation zu bieten.

Die Prozesslandkarte dient als Navigationsinstrument, das es ermöglicht, sich auf die wesentlichen Prozesse zu fokussieren und deren Verbindung zu den übergeordneten Unternehmenszielen zu verdeutlichen. Während die Prozesslandschaft als Gesamtansicht dient, ermöglicht die Prozesslandkarte eine gezielte und anschauliche Darstellung der Kernprozesse, die für den Erfolg und die Effizienz der Organisation von entscheidender Bedeutung sind. Beide Konzepte arbeiten Hand in Hand, wobei die Prozesslandkarte als eine spezifischere, auf Visualisierung ausgerichtete Dimension der umfassenderen Prozesslandschaft fungiert.